Freundlich, kompetent, zuverlässig: Das ist beim Autohaus Willi Müller in Bensberg nicht nur ein Werbeslogan, die Eigenschaften sind gelebte Firmenphilosophie. In diesem Jahr feiert das Traditionshaus sein 75-jähriges Bestehen. Angefangen hat der Gründer mit einer Spedition, heute stellt sich das Unternehmen erfolgreich den Herausforderungen des Automobilmarktes.
Fünfundsiebzig Jahre und die Zukunft fest im Blick: Gerade erst hat es bei der Autohaus Willi Müller GmbH in Bensberg personelle Veränderungen gegeben. Tanja Dogan ist in die Geschäftsführung aufgerückt. Die bisherige Personalchefin komplettiert damit die Geschäftsführung mit Frank und Reinhold Müller. Außerdem wurde Michael Müller zum Prokuristen ernannt. Ganz schön viele Müllers – was nicht verwundert bei einem gewachsenen Familienunternehmen, das jetzt in der dritten Generation geführt wird. Tanja Dogan ist übrigens auch eine gebürtige Müller.
„Wir sind halt immer noch eine große Familie und führen auch das Unternehmen so, wie es die Generationen vorher gemacht haben: Nicht nur mit dem Blick auf die Maximierung der Wirtschaftlichkeit, sondern ich sehe das Unternehmen auch als große Familie“, sagt Frank Müller.
Das sah man auch an der guten Atmosphäre unter den rund 60 Mitarbeitenden im August, als das Autohaus sein 75-jähriges Jubiläum feierte. Die Anfänge des Unternehmens gehen zurück auf die Gründung einer Spedition auf der Kaule in Bensberg durch Willi und Hildegard Müller, Großeltern der heutigen Müller-Generation. Fünf Jahre später gründeten sie am selben Standort eine freie Kfz-Werkstatt. 1960 wurde daraus eine Ford-Vertragswerkstatt. Der Automobilmarkt wuchs in den nächsten anderthalb Jahrzehnten stark, das Unternehmen tat es auch. Also musste mehr Raum geschaffen werden und das Autohaus Willi Müller fand an der Frankenforster Straße ein angemessenes Gelände, um zu expandieren. 1978 fand dort die Eröffnung des wesentlich erweiterten Autohauses statt. Hier konnte man die größer gewordene Ford-Flotte in angemessener Qualität den Kunden präsentieren, hatte Platz für moderne Werkstattplätze und komfortable Beratungs- und Verkaufsräume. Nach dem Tod des Firmengründers Willi Müller im Jahr 1980 übernahmen dessen Söhne Wilhelm und Reinhold das Geschäft. Auch sie blickten schon in die Zukunft, modernisierten das Haus kontinuierlich und kümmerten sich um die permanente und qualifizierte Aus- und Weiterbildung des Personals.
Frank Müller stieg 2001 als Geschäftsführer ins Geschäft ein. Er ist der Neffe von Reinhold und der Sohn von Wilhelm. Das Autohaus Willi Müller ist ein Komplettanbieter, was Automobile angeht: Es bietet unter anderem ein breites Angebot an Neu- und Gebrauchtfahrzeugen und ein permanent vorrätiges und umfangreiches Ersatzteilsortiment. Es gibt Servicemietwagen, einen Reparatur-Schnell-Service, die sach- und fachgerechte Fahrzeugreparatur und Instandsetzung – inklusive Karosserie- und Lackiererarbeiten.
Schon früh hat die Geschäftsführung der Autohaus Willi Müller GmbH nicht nur das Geschäft des klassischen Automobilverkaufs im Kopf, sondern auch die Zukunft der Mobilität im Visier. Mobilitätswende ist mittlerweile das Schlagwort, das wohl keine Branche so umtreibt wie den Automobilsektor. Doch in Bensberg geht man strategisch denkend mit den Herausforderungen um, die die Zukunft an den Handel stellt. 2013 eröffnete hier die erste Carsharing-Station in Bergisch Gladbach. 2017 baute das Unternehmen eine hochmoderne Waschanlage auf dem Gelände und richtete Spezialarbeitsplätze zur Fahrzeugaufbereitung ein.
Der neueste Coup der Müllers: Seit diesem Jahr ist das Autohaus Müller neuer Vertragspartner der Next.e.GO Mobile SE. Das Aachener Unternehmen ist aus dem Start-up-Unternehmen e.GO Mobile AG hervorgegangenen und hat erst 2017 sein erstes Elektroautomobil e.GO Life vorgestellt. „Das ist schon spannend, mit denen zu arbeiten“, sagt Frank Müller zu der neuen Kooperation. „Ein sympathisches Unternehmen, mit dem wir gemeinsam wachsen wollen.“ Im Mai stellten die Aachener das zweite Modell, den e.wave X, vor. „Die Fahrzeuge werden komplett in Aachen hergestellt und wir bieten auch den vollen Service für die Fahrzeuge an“, erklärt Frank Müller. Das Autohaus wurde dazu extra um einen speziell abgeschirmten Elektrofahrzeug-Arbeitsplatz erweitert.
Doch soweit der Blick auch in die Zukunft reicht, für die Tradition des automobilen Fahrvergnügens bleibt noch Raum. Frank Müller ist leidenschaftlicher Liebhaber historischer Fahrzeuge. In seiner Garage steht ein offener Riley aus dem Jahre 1936. Außerdem besitzt er mehrere Ford, unter anderem einen P3. „Die sogenannte Badewanne“, nennt er den Spitznamen des Wagens. Aber auch die Leidenschaft wird hier mit dem Geschäft kombiniert. Autohaus Willi Müller ist in der Oldtimer-Szene eine über die Region hinaus bekannte Spezialwerkstatt für historische Wagen.
„Wir hoffen und wünschen uns, dass das Geschäft auch noch in die nächste Generation übergeht“, sagt Müller, der auf den Nachwuchs bauen kann. Sein 15-jähriger Neffe hat gerade ein Praktikum im Betrieb absolviert.