THEMA HEUTE: WEINJAHRGANG 2021
Das Weinjahr 2021 war nicht nur an der Ahr ein herausforderndes. Können Sie das bestätigen?
Klaus Rüsing: Ja, die Winzer haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Es gab viel zu viel Regen, wenig Sonne und auch der Schädlingsdruck im Weinberg war sehr hoch. Es wurden nicht überall sehr gute Qualitäten gelesen.
Alles schlecht? Oder was erwartet uns von diesem Jahrgang?
Klaus Rüsing: Es ist ein typisch deutscher Jahrgang. Die Öchslezahlen, also der Zucker, sind sehr unterschiedlich ausgefallen. Gute Weinberge haben mehr. Die Säurewerte sind im oberen Bereich. Es fehlte an der Sonne. Der Riesling konnte oft nur mit Mühe im Oktober gelesen werden.
Sie machen mir etwas Angst. Es gibt doch ausreichend Wein, oder?
Klaus Rüsing: Es ist ein typischer Winzerjahrgang. Die guten Winzer haben die Trauben extrem selektioniert. Manche haben auch einen biologischen Säureabbau durchgeführt. Dank der Säure sind viele Weine lange haltbar.
Wie sieht es mit den Weinen von der Ahr aus?
Klaus Rüsing: Das Ergebnis ist in großen Teilen leider, wie erwartet, unterdurchschnittlich gut. Die Situation im Weinberg und in den Kellern war für die meisten zu herausfordernd. Große Weine wird es nicht geben.
Also ist der Jahrgang 2021 ein schlechter Weinjahrgang?
Klaus Rüsing: Er ist halt nicht so sonnenverwöhnt wie die Jahrgänge davor. Gerade in solchen Jahren ist der Winzer gefragt. Die Weinberge zeigen, jeder für sich, ihre Qualitäten. Das ist sehr spannend. Die Weine sind frisch, lagerfähig und nicht so alkoholstark. Typische leichte, frische und elegante deutsche Weine.
KOMPAKT TIPP
- Die deutschen Weine des Jahrgangs 2021 haben ein Reifepotenzial.
- Die Weißweine werden sich langsam entwickeln.
- Wenn möglich jetzt 2020er kaufen und später im Jahr auf 2021 umsteigen.
- Die Rotweine sind nicht so alkoholstark.
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Klaus Rüsing
Wein muss Spaß machen!
Leidenschaftlicher Weinliebhaber und erfahrener Weingroßhändler aus Bergisch Gladbach
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