Das Future Mobility Lab (FML) des Instituts für Mobilität der Universität St. Gallen (IMO-HSG) beschäftigt sich in Forschungsprojekten und Studien mit der Mobilitätswende. Gemeinsam mit der Hamburger Kommunikationsagentur Fischer-Appelt startete jetzt ein Forschungsprojekt, das sich mit der Veränderung des Mobilitätsverhaltens in Unternehmen beschäftigt.
Wer arbeitet, muss mobil sein. Zumindest der überwiegende Teil der Menschen muss unterwegs sein, um Kunden zu besuchen, Geschäftsreisen zu tätigen oder einfach nur zur Arbeitsstelle zu kommen. Wie aber können diese Wege zukünftig emissionsfreier, nachhaltiger und flexibler gestaltet werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt ein Forschungsprojekt, das die Hamburger Kommunikationsagentur Fischer-Appelt mit dem Future Mobility Lab (FML) des Instituts für Mobilität der Universität St.Gallen (IMO-HSG) initiiert hat.
Das FML kennt sich mit solchen Fragestellungen und den dafür notwendigen Untersuchungsmethoden aus. 2023 hat es die Ergebnisse seiner Studie „New Mobility Buddys“ veröffentlicht, die die Umstellungen des privaten Mobilitätsverhaltens untersucht hatte. Jetzt sind die Unternehmen dran.
„Beruflich bedingte Mobilität macht einen bedeutenden Anteil unseres Mobilitätsbedarfs aus. Zudem beeinflusst die Ausgestaltung unserer beruflichen Mobilität auch die Art und Weise, wie wir uns privat fortbewegen. Neuerungen oder Veränderungen im Bereich der Corporate Mobility finden häufig allerdings nur sehr zögerlich den Weg in die Umsetzung. Das liegt an vielen Faktoren – unter anderem an Managementstrukturen, Budgetfragen, steuerlichen Incentives aber auch bestehenden Konventionen und Gewohnheiten“, beschreibt Jürgen Stackmann, Direktor des Future Mobility Lab am IMO-HSG, die Ausgangslage der Studien.
Zwei Studien erforschen zurzeit mit einem multi-methodischen Ansatz unterschiedliche Perspektiven der Unternehmensmobilität. Unternehmen, Angestellte und Auszubildende in Deutschland und der Schweiz erhielten dazu quantitative Fragebögen. Die Daten dieser Umfrage sollen im Sommer 2024 publiziert werden.
Ergänzend analysiert das Institut in Fallstudien, wie Arbeitgeber neue Mobilitätsangebote für Mitarbeitende einführen. Betrachtet werden hier sowohl Unternehmen, die sich vorher kaum dafür engagiert haben, Initiativen für eine nachhaltige Mobilität umzusetzen als auch solche, die bereits ausgiebige Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben und dem Personal bereits diverse Angebote zur Verfügung gestellt haben. So soll auch die entsprechende Akzeptanz von Mitarbeitenden bezüglich solcher Angebote dokumentiert werden. Die Fallstudien werden noch bis Herbst 2024 laufen, mit Ergebnissen ist voraussichtlich Ende 2024 zu rechnen.
Auf der Homepage von Fischer Appelt erklärt Geschäftsführer Marc Recker das Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes: „Die Relevanz von Nachhaltigkeit und der gleichzeitig hohe Anspruch an Mobilität stellen viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Gemeinsam mit dem Netzwerk des Future Mobility Lab wollen wir Insights generieren, um Unternehmen für den anstehenden Transformationsprozess wertvolle Impulse zu liefern.“