Zu seinem 150. Geburtstag hat die Stadt Gummersbach an ihren Ehrenbürger Dr. Ing. h.c. Carl Hugo Steinmüller erinnert. Der am 18. Februar 1872 geborene Unternehmer trat 1894 in die Firma Dampfkessel- und Maschinenfabrik L. & C. Steinmüller ein, wurde 1904 Mitinhaber des Unternehmens und übernahm 1909 mit seinem Bruder die Unternehmensleitung.
Das Unternehmen L. & C. Steinmüller war zeitweise der größte Arbeitgeber im Oberbergischen. Über Jahre geleitet wurde es vom 1872 in Gummersbach geborenen und dort auch 1959 verstorbenen Carl Hugo Steinmüller. Die Stadt gedachte ihres Ehrenbürgers zu seinem 150. Geburtstag am 18. Februar. „Wir sind dankbar für sein einzigartiges Engagement zum Wohle seiner und unserer Heimatstadt und ihrer Menschen“, so Bürgermeister Frank Helmenstein.
Carl Hugo Steinmüller kam am 18. Februar 1872 als Sohn von Carl Steinmüller in Gummersbach zur Welt. Damals stellte die Firma Steinmüller noch das sogenannte licht- und wasserresistente Blaupapier her, das als Einpackpapier genutzt wurde. Gearbeitet wurde mit einer dampfgetriebenen Lokomobile. Diese Maschine wurde der Grundstein zur Erfolgsgeschichte des späteren Dampfkesselwerks in Gummersbach. Gekauft hatte sie Steinmüllers Onkel Lebrecht erst zwei Monate nach der Geburt seines Neffen.
Weit vorangeschritten war die Industrialisierung in Gummersbach in dieser Zeit noch nicht. Es fehlte die wichtige Anbindung an die Eisenbahn. Doch schon zu Steinmüllers Geburt stand fest, dass Carl Hugo das Unternehmen Steinmüller, das sein Großvater Peter Wilhelm Eberhard erst knapp 20 Jahre zuvor in Gummersbach gegründet hatte, weiterführen sollte. Schon seit frühester Kindheit wurde er darauf vorbereitet. Die Aufgabe erfüllte er dann später so, dass das Unternehmen Steinmüller unter seiner Leitung auf dem wirtschaftlichen Zenit stand.
1890 machte Steinmüller sein Abitur in Mülheim am Rhein, ging, bevor er sein Studium aufnahm, für ein Jahr nach England. Dort machte er ein Praktikum in der größten britischen Dampfkesselfabrik. Anschließend lernte er im väterlichen Betrieb alle Abteilungen, Büros und Werkstätten kennen. Erst 1892 nahm Carl Hugo Steinmüller sein Studium auf. Ab 1894 war er im Gummersbacher Werk tätig, da es seinem Onkel Lebrecht gesundheitlich schlechter ging. Nach dessen Tod und der Übernahme der Teilhaberschaft 1904 wurde er immer mehr zu dem Patriarchen der Firma.
Gleichzeitig engagierte er sich aber auch für die sozialen Belange seiner Arbeiter und für das Vereinsleben in Gummersbach, war Mäzen und sorgte für Wohlstand in der Stadt. Mit verschiedenen Bauprojekten prägte er auch das Bild der Stadt. Auf seine Initiative hin wurden die Siedlungen auf dem Steinberg oder in der Körnerstraße gebaut. Auch politisch war Steinmüller aktiv. Von 1909 bis 1945 als Stadtverordneter und Beigeordneter der Stadt Gummersbach. Anlässlich seines 80. Geburtstags hat die Stadt Gummersbach ihm daher für seine Verdienste um die Stadt 1952 die Ehrenbürgerwürde verliehen.
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