Ausbildungsmessen gibt es viele im Rheinisch-Bergischen Kreis. Seit letztem Jahr ergänzt die Connect in Wermelskirchen die Suche der heimischen Unternehmen nach passenden Auszubildenden in nahezu idealer Art und Weise. In einem Gespräch mit unserem Magazin erläutern Inga Manderla, Schriftführerin des Marketingvereins „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) und eine der Initiatorinnen der Ausbildungsmesse Connect sowie Kevin Felten, Personalleiter des Rollenspezialisten Steinco und Aussteller auf der Connect 2023, die Besonderheiten und Vorzüge dieser Veranstaltung.
Frau Manderla, Ausbildungsmessen gibt es wie Sand am Meer. Was ist das Besondere an Ihrem Konzept?
Inga Manderla: Alle Aussteller haben das Konzept gemeinsam gestaltet. Es herrschte von Anfang an eine große Gemeinsamkeit zwischen allen Protagonisten. Anstoß zu dieser Veranstaltung hat sicherlich unser Verein WiW gegeben. Aber dennoch kamen die Ideen zur Umsetzung von allen Beteiligten. Eine weitere Besonderheit lag in den vorbereitenden Werbemaßnahmen. Um Schüler und Schülerinnen für die Veranstaltung zu gewinnen, sind wir zusammen mit Auszubildenden der ausstellenden Unternehmen in die Schulen gegangen. Hier wurden bereits erste Kontakte auf Augenhöhe geknüpft. Während der Veranstaltung war jeder Aussteller angehalten, durch interaktive Aktion auf dem Messestand das Interesse der jungen Besucher zu wecken.
Herr Felten, was war Ihre Motivation, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen?
Kevin Felten: Es gab und gibt in unserem Umfeld etliche Ausbildungsmessen, an denen wir teilgenommen haben und noch teilnehmen werden. An dem Konzept der Connect hat mir besonders gefallen, dass wir gemeinsam nach Mitteln und Wegen gesucht haben, bestmöglich Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Eltern, anzusprechen. Gerade die Eltern sind wichtige Ratgeber, wenn es um die berufliche Zukunft geht. Ein weiterer positiver Effekt war, dass die ausstellenden Unternehmen im Laufe der Vorbereitung immer näher zusammengerückt sind und sich gegenseitige Unterstützung zugesichert haben.
Wenn Sie auf die vergangene Veranstaltung zurückblicken: Wie fällt Ihr Fazit aus?
Inga Manderla: Mega! Mit diesem Erfolg haben wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet. In der Zeit von 12 Uhr bis 18 Uhr haben sich über 2.000 junge Menschen, teilweise mit ihren Eltern, über die diversen Ausbildungsmöglichkeiten informiert.
Kevin Felten: Es war überragend. Allein die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler freiwillig, ohne Druck durch die Schule, zu dieser Veranstaltung gekommen sind, brachte noch einmal eine ganz andere Qualität. Ausschlaggebend für den Erfolg waren meiner Meinung nach die zielgruppengerechten Werbemaßnahmen im Vorfeld. Das Konzept scheint auf alle Fälle nachhaltig zu wirken, auch über die Grenzen Wermelskirchens hinaus. Die Erwartungen, die alle Beteiligten hatten, wurden weit übertroffen.
Wie sieht Ihre persönliche Erfolgsbilanz aus?
Kevin Felten: Wir konnten durch die Connect fünf freie Ausbildungsplätze besetzen. Zusätzlich haben wir noch Praktikumsplätze vergeben, aus denen schon jetzt Bewerbungen für das kommende Ausbildungsjahr entstanden sind.
Inga Manderla: Für Industrieunternehmen ist es einfacher, Auszubildende zu bekommen als für Handwerksbetriebe. Aber auch die teilnehmenden Handwerksbetriebe konnten ein positives Fazit ziehen. Ich würde mir für die kommende Connect wünschen, dass sich noch mehr Handwerksbetriebe präsentieren. Mir ist sehr wohl bewusst, dass gerade für kleinere Betriebe eine Messe eine Herausforderung darstellt. Wenn gewünscht, leisten wir vom Verein Unterstützung bei der Vorbereitung, sodass der Aufwand überschaubar bleibt. Denkbar wäre zum Beispiel auch ein Zusammenschluss mehrerer kleiner Betriebe.
Wie laufen die Planungen für 2024?
Inga Manderla: Schon jetzt liegt die Zahl der Anmeldungen deutlich über der des Vorjahres. Das Bürgerzentrum allein reicht nicht mehr aus. Wir planen mit einer Zeltstadt als zusätzliche Ausstellungsfläche, die auch entsprechenden Spielraum für viele weitere Anmeldungen gibt.
Kevin Felten: Bei Steinco ist die Connect mittlerweile fester Bestandteil der jährlichen Planung.