Das ifo-Institut hat den Geschäftsklimaindex für Juli mit 87,0 Punkten angegeben. Im Vormonat hatte er noch bei 88,6 Punkten gelegen. „Nicht überraschend“, wie Prof. Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln, kommentiert.
Laut dem ifo-Geschäftsklimaindex hat sich die Stimmung der Unternehmen in Deutschland im Juli nicht wirklich aufgehellt. Der Index fiel von 88,6 Punkten im Juni noch einmal auf 87,0 Punkte. Der Rückgang betrifft alle Wirtschaftssektoren und gilt sowohl für die aktuelle Lage als auch die Erwartungen. Prof. Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln: „Der Rückgang des ifo-Index kommt nicht überraschend. ZEW-Konjunkturerwartungen, Einkaufsmanagerindizes und andere Stimmungsbarometer hatten dies bereits angedeutet.“
Die Juli-Zahlen des ifo-Instituts geben auch wenig Hoffnung auf einen mittelfristigen kräftigen Aufschwung: „Die Entwicklung unterstreicht meine Einschätzung, dass vor uns ein Aufschwung mit angezogener Handbremse liegt“, so Wesselmann. „Es fehlt an positiven Impulsen. Sowohl der Exportsektor lahmt als auch die Binnennachfrage schwächelt. Hierzulande sind es vor allem die strukturellen Probleme, die belasten.“
Wesselmann sieht die Hauptprobleme in der „Enge am Arbeitsmarkt in Kombination mit dem Investitionsstau in der Infrastruktur, die im internationalen Vergleich eher langsam vorankommende Digitalisierung und die vergleichsweise hohen Energiepreise“. Hoffungsvoll schaut er auf den privaten Konsum, der für Belebung sorgen könnte: „Die in diesem Jahr gestiegenen Realeinkommen sollten stimulierend wirken.“