Was das Leverkusener Familienunternehmen HKM Beteiligung GmbH & Co. KG in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, ist beachtlich. Hunderte Wohn- und Gewerbeimmobilien haben Heike und Klaus Müller mit ihren drei Söhnen als Bauprojektentwickler geschaffen. Und es geht mit Vollgas weiter. Seit 2022 haben die drei Söhne das Unternehmen und die mittlerweile gegründeten Tochterunternehmen von den Eltern übernommen. Und sie wollen die Erfolgsgeschichte weiterschreiben.
Schon die Großeltern und die Eltern von Klaus Müller haben ihr Geld in Immobilien investiert. „Unsere Familie weiß seit Jahrzehnten, wie man baut“, sagt der heute 63-Jährige, dessen Familie seit fünf Generationen in Schlebusch und Leverkusen lebt und wirkt. Da war es keine große Frage, wie er und seine Frau Heike ihr Geld anlegen: in Immobilien und das am liebsten vor Ort.
Bis 2005 war Müller geschäftsführender Gesellschafter der Dohle Handelsgruppe, die unter anderem die HIT-Verbrauchermärkte betreibt. Schon in dieser Zeit entstanden unter der Leitung des Kaufmannehepaares in Schlebusch zahlreiche Neubauprojekte. 2005 beendete Klaus Müller seine Tätigkeit bei Dohle und die Eheleute machten sich selbstständig, um die HKM Beteiligung GmbH & Co. KG zu gründen. Der Name leitet sich ganz einfach von den Namen Heike und Klaus Müller ab. Vor zwei Jahren übertrugen die Eltern das durch sukzessiv neugegründete Tochterunternehmen zur Firmengruppe herangewachsene Unternehmen an ihre drei Söhne Philipp, Fabian und Simon.
Nachfolge frühzeitig geregelt
Dass jeder der drei Söhne geschäftsführende Aufgaben im weiter expandierenden Unternehmen gefunden hat und sich seit zwei Jahren auch die Inhaberschaft teilen, ist alles andere als ein Zufall, sondern von langer Hand geplant. Eine Ausnahme in Deutschland, denn viele der in den nächsten Jahren zur Übergabe bereitstehenden Unternehmen suchen vergeblich nach geeigneten Nachfolgern. Neben dem Fachkräftemangel ist die Unternehmensnachfolge in Deutschland eine große Herausforderung für die Wirtschaft. Im Zeitraum 2022 bis 2026 gibt es in Deutschland nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn rund 190.000 Familienunternehmen, deren inhabende Geschäftsführer sich in den nächsten fünf Jahren aus dem Geschäft zurückziehen wollen. Da trifft es sich natürlich gut, wenn die Nachfolger in der Familie zu finden sind – so wie bei der Leverkusener HKM Beteiligung GmbH & Co. KG und deren Tochterunternehmen.
Klaus Müller: „Welches größere Glück kann man haben, als wenn man vier Kinder hat, wovon drei unsere Unternehmungen übernehmen wollen. Die Zeiten heute sind für Bauprojektentwickler sicher herausfordernd und da ist es gut, dass wir drei tüchtige Leute in der Familie haben.“ Es ist aber nicht nur Glück, denn die drei Tochterunternehmen der HKM und die in 2018 gegründete HKM Stiftung sind passgenau auf die Interessen der drei Söhne zugeschnitten. Klaus und Heike Müller stehen seit 2022 immer noch beratend zur Seite, die Entscheidungen für alle Unternehmen treffen die drei Söhne gemeinsam.
Immobilien nach Wunsch
Schon bis 2005 errichtete das Ehepaar Müller zahlreiche Wohn- und Gewerbeeinheiten, seit 2005 tritt die als Tochterfirma der HKM Beteiligung gegründete HKM Bauprojektentwicklung als mittelständisches Unternehmen mit Erfahrung und großer Expertise auf und das Volumen der Projekte kann sich sehen lassen. Als eines der größten Projekte plante die HKM ab 2007 das „Karree im Dorf“ im Zentrum von Leverkusen-Schlebusch und realisierte die Wohn-Gewerbe-Kombination ab 2009. Fertiggestellt wurde das Objekt mit einem Investitionsvolumen von über 20 Millionen Euro im Jahr 2011. Weitere Projekte folgten beispielsweise in Leverkusen an der Bergischen Landstraße/Am Heckenberg 2012 bis 2014, an der Opladener Straße/Am Kühnsbusch 2013 bis 2014, in Bergisch Gladbach trat HKM als Projektsteuerer für die Erstellung des Ärztehauses des Vinzenz-Pallotti-Hos-
pital in Bensberg und beim Umbau des Seniorenhaus St. Josef in Refrath auf. Mit der Umnutzung und Revitalisierung des ehemaligen Krankenhauses in Lindlar realisierte die HKM ab 2016 in vier Bauabschnitten ihr bisher größtes Projekt. Investitionsvolumen hier: mehr als 30 Millionen Euro. Bis 2022 folgten rund ein Dutzend weitere größere Projekte. „Wir planen, entwickeln und steuern den Immobilienbau genau nach Wunsch des Kunden und legen großen Wert auf höchste Qualitätsstandards“, erklärt Philipp Müller (39). Der studierte Betriebswirt mit einem Master in Immobilienmanagement ist seit 2009 im Unternehmen, seit 2015 ist er Geschäftsführer der HKM Bauprojektentwicklung. Handwerksunternehmen beschäftigt die HKM vorzugsweise aus der Region. Wie branchenüblich ist man hier auch immer auf der Suche nach geeigneten, leistungsfähigen, mittelständischen Handwerks-Partnern.
Alles unter einem Dach
Schon früh beteiligte sich die HKM an branchennahen Firmen wie einem Immobilien- und Versicherungsmaklerunternehmen. So läuft der Vertrieb für die Müllers transparenter, man ist näher am Kunden und kann bedarfsgerechter verkaufen und vermitteln. Die Abwicklung von Versicherungsschadensfällen läuft somit reibungsloser, flexibler und zügiger. „Das ist ein großer Vorteil gegenüber externen Maklern und Versicherungsunternehmen, wir können die Wertschöpfungskette komplett abdecken und unsere Kunden erleben ein „Rundum-Sorglos-Paket“ aus einer Hand, erklärt Simon Müller (32). Als Werksstudent trat er 2010 ins Unternehmen ein, stieg 2012 als Betriebswirt in Vollzeit ein und baute seit 2013 das Tochterunternehmen, die Immopartner Vertrieb und Verwaltung GmbH, sukzessive auf. Dazu stockte er das Vertriebsteam auf, gestaltete die notwendigen Strukturen neu und entwickelte den Geschäftsbereich Gebäudeaufteilung komplett neu. Bis zur Zinswende konnten Mieter durch dieses Segment zu sehr günstigen Konditionen aus ihren Mietverträgen ausscheiden, die Wohnimmobilie als Eigentümer übernehmen und in Raten abbezahlen. „Seit der veränderten Lage auf dem Kapitalmarkt ab 2022 hat sich dieses Geschäft natürlich grundlegend geändert“, so Simon Müller.
Spezialgebiet Gesundheitswesen
Eine besondere Expertise und große Erfahrung hat die HKM im Bereich Gesundheitswesen. Die Umnutzung des Krankenhauses in Lindlar, die Um- und Ausbauten am Ärztehaus des Bensberger Vinzenz-Pallotti-Hospital und dem St. Josefshaus in Refrath und der Projektsteuerungsauftrag für den Bau des Rehabilitationszentrum „MediLev“ am Klinikum Leverkusen sind Belege dafür. Und auch hier hat man mit Fabian Müller (38) einen ausgewiesenen Fachmann in der Familie. Er absolvierte eine Ausbildung zum Physiotherapeuten, machte erst anschließend ein Studium der Betriebswirtschaft und stieg 2010 in das Unternehmen ein. Er ist heute Geschäftsführer des dritten Tochterunternehmens – der 2021 gegründeten HKM Gesundheit. Das Unternehmen betreibt über ein weiteres Tochterunternehmen, die 2023 gegründete TZ THERAPIEZEIT GmbH, größer dimensionierte Heilmittelpraxen überwiegend in eigenen Immobilien. Heilmittelpraxen umfassen als Leistungsspektrum die Bereiche Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie. Zudem werden dort zusätzliche Leistungen
wie Medizinische Trainingstherapie und Rehabilitationssport, aber auch Maßnahmen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, angeboten. Im August vergangenen Jahres eröffnete der erste Standort in Leverkusen-Lützenkirchen, im Mai dieses Jahres wird der zweite in Leverkusen-Schlebusch eröffnen. Auch hier nutzt das Unternehmen die familieneigenen Synergien, indem den angestellten Therapeutinnen und Therapeuten, bei Bedarf, kostengünstige Wohnungen bereitgestellt werden können. Als zusätzlichen Pluspunkt bekommen die THERAPIEZEIT-Mitarbeitenden bei Bedarf einen der derzeit begehrten Kindergartenplätze vermittelt – und dies möglichst in direkter Nähe zum Arbeitsplatz.
Des Weiteren besteht eine Beteiligung an einem weiteren Tochterunternehmen, der IPAS GmbH & Co. KG. Diese Unternehmung hat sich auf die außerklinische Beatmungspflege in Form der Betreibung von Beatmungs-Wohngemeinschaften spezialisiert.
Stiftung hilft im Sozialwesen
Die HKM Stiftung gründeten Heike und Klaus Müller 2018, um alten und kranken Menschen zu helfen und etwas für die Kinder der Gesellschaft zu tun. Mit dem 2021 fertiggestellten ersten Hospiz in Leverkusen startete die Stiftung ihre Aktivitäten, es sollen Kindergärten folgen. „Einen Kindergartenplatz zu bekommen, ist heute ja auch nicht mehr einfach“, sagt Fabian Müller, „und da ist es für uns als THERAPIEZEIT ein Pluspunkt für die Entwicklung unserer Arbeitgebermarke, wenn wir unsere Mitarbeitenden dabei unterstützen können, einen Kita-Platz für ihre Kinder zu bekommen.
Weiter geht‘s
„Unser Unternehmen ist solide aufgestellt und wir haben trotz der verschiedenen Krisen unsere Ziele im Immobilienbereich 2022 und 2023 erreicht“, spricht Philipp Müller für das Gesamtunternehmen, das auch in Zukunft noch viel erreichen will. Neben der Eröffnung des zweiten THERAPIEZEIT-Standortes sind bereits diverse Projekte vorbereitet, sodass 2024 mit der Realisierung von mehr als 150 weiteren Wohneinheiten begonnen werden kann. Mitte des Jahres ist Baubeginn eines größeren Projektes in Leverkusen-Schlebusch mit 65 Einheiten, im dritten Quartal in Much Baustart für eine Kombination von Pflegeeinrichtung und Wohnungen mit 80 Einheiten und im ersten Quartal 2025 wird mit dem Bau von 30 Einheiten in Odenthal begonnen. In Bergisch Gladbach entsteht ab dem zweiten Quartal 2025 die Wohnbebauung auf dem ehemaligen Köttgen-Gelände, hier plant man mit 60 bis 70 Einheiten. Fabian Müller hat mit seiner THERAPIEZEIT vor, pro Jahr ein bis zwei weitere Heilmittelpraxen in der Größenordnung von 400 bis über 1.000 Quadratmeter und mit jeweils zehn bis 30 therapeutischen Akteuren zu eröffnen. „Nicht nur im Heilmittelbereich wollen wir in den kommenden drei bis vier Jahren stark wachsen, sondern auch neue Konzepte entwickeln, an diesen speziell unsere Mitarbeitenden verantwortlich mitwirken und somit das Zukunftsbild der THERAPIEZEIT aktiv mitgestalten können. Ziel ist es, allen Mitarbeitenden eine Perspektive, mit der Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen, anzubieten“, hebt Fabian Müller hervor.
Kurzinfos
Gründung: 2005
Mitarbeiter: 40
Inhaber und Geschäftsführer:
Philipp, Simon und Fabian Müller
Seit 2005 ist die HKM und ihre Tochterunternehmen als Projektentwickler, Verwalter und Vertriebspartner für hochwertige Immobilien tätig. Außerdem betreibt die 100-prozentige Tochterfirma Therapiezeit Heilmittelpraxen. Zur Firmengruppe gehören heute die HKM Bauprojektentwicklung, die Immopartner Vertriebs- und Verwaltung und die HKM Gesundheit. 2018 gründeten Heike und Klaus Müller die HKM Stiftung.