Einmal im Jahr legt der Nahverkehr Rheinland (NVR) seinen Qualitätsbericht vor. Die aktuell erschienene Studie zeigt für 2021 einen Rückgang der Pünktlichkeit und einen Anstieg der Zugausfälle. Die Gründe aber sind bekannt.
Corona und die Unwetterkatastrophe im vergangenen Sommer haben dem Nahverkehr Rheinland (NVR) ordentlich seinen jährlichen Qualitätsbericht für 2021 verhagelt. In dem Bericht fasst der NVR verschiedene Qualitätsmerkmale des Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zusammen. Der Bericht dient dazu, Entwicklungen nachzuvollziehen, Hintergründe zu erkennen und Handlungsansätze für die Zukunft zu skizzieren. Die Hintergründe für einen starken Anstieg der Verspätungen und Zugausfälle sind für 2021 auf jeden Fall eindeutig: „Das vergangene Jahr war geprägt von den katastrophalen Folgen durch das Unwetter im Juli sowie die weiterhin anhaltenden Auswirkungen durch die Corona-Pandemie“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek. „Von daher können die Ergebnisse nicht mit denen der Jahre zuvor in einen direkten Bezug gesetzt werden.“
Nachdem die Zugverspätungen in den Vorjahren konstant abgenommen hatten, drehte sich der Trend im Jahr 2021 um: Sie nahmen bei allen drei Produktgruppen (Regionalexpress, Regionalbahn, S-Bahn) im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zu und betrugen durchschnittlich 2.05 Minuten. Vor allem im Raum Köln spielten aber auch Baustellen und die massive Störung eines elektronischen Stellwerks eine entscheidende Rolle bei den sehr schlechten Pünktlichkeitswerten. Die Zahl der Zugausfälle nahm über alle Produktgruppen hinweg von elf Prozent in 2020 auf 13,51 Prozent in 2021 zu – 32 Prozent der Ausfälle sind dem Unwetter zuzuschreiben.
Beitragsbild: Foto: Smilla Dankert/NVR